Ulrich Pakusch

 ORGEL

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Prägend für meine Ausbildung zum Organisten

war das Studium bei Prof. Daniel Roth, das ich an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt (Main) mit dem akademischen Grad „Konzertsolist“ abschloss. Auf das Hochschulstudium vorbereitet wurde ich von Emmerich Irrgang, der mir als Absolvent der Leipziger Hochschule für Musik und Theater insbesondere die Leipziger Bach-Tradition vermittelte.

Bis heute führten mich zahlreiche Konzertreisen in die europäischen Nachbarländer und nach Übersee. Besonders erwähnen möchte ich Gastkonzerte in St. Sulpice in Paris, im Petersdom in Rom, in der Verkündigungskirche in Nazareth, der Geburtskirche in Bethlehem, der Franziskaner-Kirche in Jerusalem, in der Jack Singer Concert Hall in Calgary und in Auckland.

Im Inland spielte ich als Solist Konzerte u.a. in Berlin, Köln, Münster, Frankfurt am Main, Darmstadt, Weimar und im Konzerthaus Dortmund. Auf Einladung der Berliner Symphoniker gastierte ich mehrfach in der Berliner Philharmonie und im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Mein Repertoire erstreckt sich von Werken der deutschen und französischen Barockmusik über zentrale Werke der Romantik bis zu zeitgenössischer Orgelmusik. Ein Repertoireschwerpunkt bildet die französische symphonische Musik von A. Guilmant, C. Franck, Ch.-M. Widor, L. Vierne und O. Messiaen.

Als künstlerischer Leiter habe ich in den vergangenen Jahrzehnten die Orgelkonzertreihen in der Wallfahrtsbasilika Werl mit mehr als 250 Konzerten gestaltet.

 
 
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Aufnahmen

 
 

ORGELMUSIK AUS NORDEUROPA

Ausgehend vom norddeutschen Barock-Komponisten Nicolaus Bruhns habe ich ein Programm mit selten zu hörenden Orgelwerken aus Nordeuropa entwickelt. Die stilistische Bandbreite erstreckt sich dabei von Werken Hochromantik bis zu Orgelmusik unserer Tage.

 
 

TERRA SANCTA ORGELFESTIVAL

Internationales Orgelfestival im Nahen Osten

Verkündigungskirche Nazareth / Salvatorkirche Jerusalem

Es war für mich eine äußerst intensive und bereichernde Erfahrung, auf Einladung der Franziskaner der Kustodie des Heiligen Landes an diesen für das Christentum so bedeutenden Orten zu konzertieren. Mein besonderer Dank gilt Bruder Riccardo Ceriani, dem unermüdlichen Initiator des Terra Sancta Orgelfestivals. Das für mich beglückendste Erlebnis bei dieser Konzertreise war, in einer Region von hohen politischen Spannungen Orgelmusik für Menschen unterschiedlichster Weltanschauungen und religiöser Zugehörigkeit spielen zu dürfen.

 
 
 

 
 
 
 
 
 
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Projekte für Sprecher und Orgel

 
 

Ich bin Leben, das leben will – Hommage an Albert Schweitzer

Eine europäisch - afrikanische Annäherung für Orgel, Trommeln und Darsteller von beiden Kontinenten

Konzeption und Idee: Ulrich Pakusch und Bernhard Stengele 

Musikalische Leitung: Ulrich Pakusch

Regie: Bernhard Stengele

Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.
— Albert Schweitzer

Ohne Übertreibung kann man sagen, dass Albert Schweitzer eine der wichtigsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts war. Eine Persönlichkeit, und darin ist er Mahatma Gandhi oder auch dem Dalai Lama vergleichbar, die ihre Philosophie in konkrete Handlung umzusetzen suchte und umgekehrt die eigenen Erfahrungen immer wieder in das philosophische Weltbild einzuarbeiten suchte.

Als überzeugter Humanist und Pazifist wurde er ebenso geehrt wie angegriffen, war sein Leben Vorbild und Kritikpunkt zugleich. Als Organist war er ebenso anerkannt wie als Musikwissenschaftler, mit seinen Orgelkonzerten verdiente er sich das Geld für sein " Urwaldkrankenhaus" in Lambarene.

Dieses gleichermaßen aufregende, wie erfüllte Leben Albert Schweitzers zwischen Afrika und Europa, zwischen Philosophie und Tatkraft, zwischen Medizin und Musik wollen wir mit unserer Produktion erzählen. Erzählen wollen wir es mit den Elementen, die Albert Schweitzer am meisten beeindruckt haben: Auf der einen Seite spielt die Orgel, die Königin der Instrumente, die wie kein anderes Instrument europäische Spiritualität verkörpert. Die Orgel spielt natürlich Bach, Mendelssohn und sie spielt auch Widor, der große Komponist und Lehrer von Albert Schweitzer. Auf der anderen Seite erzählen wir sein Leben mit den Mitteln des afrikanischen Erzähltheaters, das lebendig, direkt und improvisatorisch gespielt und traditionell von Trommelmusik, Tanz und exotischer, vor Lebensfreude funkelnder afrikanischer Musik begleitet wird.

Verwoben wird diese Lebensgeschichte mit Texten, in denen Albert Schweitzer seinen philosophischen Kosmos formuliert und fordert, jede politische, wirtschaftliche und ethische Entscheidung an der „Ehrfurcht vor dem Leben“ zu messen. In diesem Zusammenhang werden aktuelle Zahlen zum Thema „Lebensmittelverschwendung“ und „Massentierhaltung“ verlesen, die mehr als deutlich widerspiegeln, wie richtungsweisend Albert Schweitzers Denken im Umgang mit diesen Themen heute sein kann.

So entsteht eine ganz neue Konzert- und Theaterform, eine Form an der afrikanische und europäische Kollegen mitarbeiten, an der die Zuschauer teilhaben, in der Elemente beider Kontinente miteinander spielen und kreieren so eine neues Miteinander, ein Miteinander, das Albert Schweitzer immer propagiert hat.

Das szenische Konzert hinterließ einen unglaublich starken Eindruck. In einem gekonnt und bis ins Detail durchdacht inszenierten Crossover von lebendiger Moderation, afrikanischem Erzähltheater, deutsch-afrikanisch vermischten Chorgesang und traditioneller Orgelmusik gelang es den Akteuren, sich Albert Schweitzer zu nähern und gleichzeitig den Bezug zu aktuellen Problemen der Welt herzustellen. Standing Ovations und spontan einsetzender Beifall waren mehr als verdient für dieses Konzert.
— Felix Friedrich, Osterländer Volkszeitung vom 18.01.2013
 
 

Petr Eben – HIOB

Ein multimedialer Abend für Sprecher, Orgel und Videoinstallation.

Christian Schmidt, Sprecher

Ulrich Pakusch, Orgel

Thorsten Eichhorst & Tim Meier, Video

Nirgendwo in der Bibel wird das Ringen mit Gott so dramatisch geschildert und so tief existenziell wie im Buch Hiob, werden die Fragen an Gott so schonungslos gestellt wie bei dem Manne aus Uz.

Petr Eben selbst schrieb dazu einmal: „Ich bin tief beeindruckt von der ungeheuren Dramatik des Buches, das ein für allemal den Schlüssel zum Überstehen einer Glaubensfrage gibt... Ich finde dieses Buch höchst aktuell, weil es die Antwort auf eine der schwierigsten Lebensfragen bis in unsere Zeit gibt: Warum kann guten Menschen Böses widerfahren?“

Im Buch Hiob wird die Geschichte eines gottesfürchtigen, gerechten Mannes erzählt, der ohne Sünde lebt und fest im Glauben an Gott und seine gerechte Ordnung in der Welt steht. Plötzlich und völlig unerwartet bricht über diesen Menschen übermäßiges Leid herein. Hiob leidet im tiefsten an der Sinnfrage, an Gott selbst. Und diese Erfahrung teilt er mit vielen Menschen in eigenen Nöten. In seinem Ringen mit Gott wird Hiob am Ende durch eine neue Erkenntnis erlöst. Ihm wird bewusst, wie klein er ist und wie wenig er als Teil eines großen Ganzen die universalen Zusammenhänge verstehen kann.

In seinem Orgelwerk „Hiob“ gelingt es Petr Eben, diesem kontrastreichen Stoff musikalisch einen dramatischen Ausdruck zu geben. Seine expressive Tonsprache stellt mit zeitgemäßen kompositorischen Mitteln die Aktualität dieses Stoffes dar. Wort und Musik verweben sich bei diesem Abend zu dramatischer Dichte. Figuren und Situationen entstehen dabei vor dem inneren Auge des Zuhörers und werden durch das enge Zusammenspiel von Musik und Sprache sinnlich erlebbar gemacht.

Wort und Musik werden von Filmsequenzen aus „Nanga Parbat – Grab der Träume“ begleitet.

Der kraftvolle Tonfall der Musik, das perfekte Spiel von Ulrich Pakusch an
der Orgel und nicht zuletzt durch die bis zum heutigen Tag packend und ergreifend
gebliebene Bibelerzählung zog die Besucher am Sonntagabend in der gut besuchten
Evangelischen Stadtkirche in den Bann. Umrahmt wurde die Orgelmusik aus der
Feder des tschechischen Komponisten Petr Eben mit Filmsequenzen aus „Nanga
Parbat, Grab der Träume“, die Thorsten Eichhorst und Tim Meier in Szene setzten.
Es war die beeindruckende Rezitation von Hersfeldpreisträger Christian Schmidt, die
diesen Abend zu einem Gesamtkunstwerk werden ließ.
— Gudrun Schmidl, Osthessen News vom 14.03.2016
 
 

FRANZ VON ASSISI

Lesung mit Orgelmusik

Christian Schmidt, Sprecher

Ulrich Pakusch, Orgel

Franz von Assisi ist nicht eine unter vielen anderen bedeutenden und heiligen Persönlichkeiten der europäischen Geschichte. Er ist vielmehr eine ganz singuläre, herausragende Erscheinung. In der Geschichte der Heiligen gibt es wohl kaum eine bekanntere, mehr bewunderte, aber auch häufig missverstandene, weil verharmloste Gestalt als Franziskus.

Er lebte von 1182-1226. Als Sohn eines reichen Kaufmanns aus Assisi brach er nach seiner Bekehrung im 21. Lebensjahr mit dem Vater und der Welt des aufstrebenden Bürgertums und zog sich in die Einsamkeit zurück, um fortan in Armut und beständigem Gebet das Evangelium radikal zu leben. Sein Verzicht auf Geld und persönlichen Besitz befremdete zwar seine Angehörigen und Freunde, machte ihn aber frei, so zu leben wie sein Herr und Meister. Als „Troubadour Gottes“ zog der fröhliche Poverello („der kleine Arme“) predigend umher.

Weil Franziskus das Evangelium erschreckend wörtlich nahm, kann man ihm auch nicht gleichgültig begegnen. Wer Aussätzige küsst, wir jeden Besitz ablehnt, wer Geld mit Füßen tritt, wer Hierarchien auf den Kopf stellt und selbst höchsten Autoritäten bis hin zum Papst die Stirn bietet, der fordert Entscheidungen heraus.

Zur Orientierung in einer extrem kommerzialisierten und gewalttätigen Welt kann die Wieder-Erinnerung an den reichen Kaufmannssohn aus Assisi hilfreich sein. Er bietet eine klare Alternative: entweder wir akzeptieren die Welt so wie sie nun einmal mit ihren zum Himmel schreienden Ungerechtigkeiten ist und richten uns in ihr ein, oder wir steigen wie Franziskus aus dieser Geschichte heraus, um „brüderlich in der Welt zu bleiben“.

Christian Schmidt liest aus den Fioretti, eine Legendensammlung des späten 14. Jahrhunderts, aus dem Testament von 1226 und eigene Dichtungen und Gebete des Franz von Assisi. Ulrich Pakusch ergänzt die Texte mit Orgelwerken von Simon Preston (Halleluja), Franz Liszt (Vogelpredigt), Eugène Gigout (Scherzo), Anton Heiler (Ecce lignum crucis) und Charles Tournemire (Te Deum).

 
 

Theodor Storm – DER SCHIMMELREITER

Lesung mit Orgelmusik

Christian Schmidt, Sprecher

Ulrich Pakusch, Orgel

Hauke Haien mit Weib und Kind ging unter in der Flut; nicht einmal ihre Grabstätte hab ich droben auf dem Kirchhof finden können…
— Theodor Storm – Der Schimmelreiter

Am tosenden Meer, in einer stürmischen Nacht begegnet ein Reisender einem unheimlichen Reiter. Gespenstergleich galoppiert die furchteinflößende Gestalt an ihm vorbei und verschwindet. Er kehrt in ein nahegelegenes Wirtshaus ein und erzählt  den Einheimischen von seiner mysteriösen Begegnung. Der Reisende  erfährt daraufhin vom Schicksal des einfachen Knechts Hauke Hain, der sich mit Hilfe seiner überragenden Fähigkeiten, durch Klugheit und Beharrlichkeit zum Deichgraf der Gemeinde emporarbeitet. Doch Missgunst und Aberglaube der Dorfbewohner lassen ihn und sein großes Werk, dem Meer neuen Lebensraum abzuringen und für die Menschen auf Dauer zu sichern, scheitern.

 „Hauke Haien mit Weib und Kind ging unter in der Flut; nicht einmal ihre Grabstätte hab ich droben auf dem Kirchhof finden können… Der Dank ist ausgeblieben. …Aber -  einen tüchtigen Kerl, nur weil er uns um Kopfeslänge überwachsen war, zum Spuk und Nachtgespenst zu machen - das geht noch alle Tage.“ Und so glaubt man - bis heute - in stürmischen Nächten einen Schimmelreiter am Strande entlangjagen zu sehen…

„Der Schimmelreiter“ ist die bekannteste Novelle des großen Husumer Dichters Theodor Storm. In seinem Todesjahr 1888 erschienen, gehören Storms packende Schilderungen vom Kampf eines einsamen Visionärs  um Sicherung von Land und Leben und dessen dramatischer Untergang heute zur Weltliteratur.

Basierend auf einer gekürzten Fassung von Wolfgang Tischler (literaturcafe.de) lässt Christian Schmidt mit den Worten Theodor Storms starke Bilder vom Kampf Mensch gegen Natur und Individuum gegen Gesellschaft entstehen.

Orgelmusik norddeutscher Provenienz steigert die Situationen und Handlungen zu dramatischer Dichte.

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Christian Schmidt setzt alle Nuancen seiner geschulten Stimme ein, um die Kurzfassung der Novelle pointiert und charaktervoll zu Gehör zu bringen. Ob nun der Titelheld, seine Frau oder eine weitere Person ihren Auftritt hatte, Schmidt schaffte eine dichte Atmosphäre und ließ den gespannten Zuhörer in die Geschichte eintauchen. Unterstützt wurde er dabei in einzigartiger Form von Ulrich Pakusch. Der gebürtige Bochumer untermalte die Stimmungen mithilfe einiger Akkorde und machte sie erlebbar... Der Musiker und der Schauspieler schaffen in der Verbindung ihrer Künste ein anspruchsvolles Programm, das ein neues Erleben des ‚Schimmelreiters’ ermöglichte – fernab jeder schulischen Erfahrung.
— Soester Anzeiger vom 22.07.2013
 
 

Jean Guillou – ALICE IM ORGELLAND

Ein multimediales Familienprogramm mit Sprecher, Orgel und Animationen

Christian Schmidt (Carroll), Sprecher

Ulrich Pakusch (Lewis), Orgel

Ich bin mir ganz sicher, dass ich mich hier in
Alices Zimmer befand, dem Spiegel gegen-
übersitzend, als sie eines Tages wieder einmal
eine ihrer zahlreichen Reisen genau durch
den Spiegel unternahm...
— Lewis Carroll – Alice im Underland

Moment mal, wieso zahlreiche Reisen? Ging Alice nicht nur einmal ins Land hinter den Spiegeln? Ins sogenannte Spiegelland, wo die Welt ein Schachbrett zu sein schien mit fliegenden Eisenbahnen, sprechenden Blumen, strickenden Schafen und der Schaukelpferdfliege? Ins Land der schwarzen Königin, wo sie auf Goggelmoggel, den weißen Ritter, Zwiddeldum und Zwiddeldei traf; alle in merkwürdigen Rätseln sprachen und sie selbst am Ende Königin wurde?

Nein, offensichtlich nicht! Denn die beiden Geschichtenerzähler Carroll und Lewis müssen es besser wissen! Schließlich waren sie dabei, als Alice das letzte Mal zurückkehrte und ihrer Katze Kitty völlig aufgelöst eine unglaubliche Geschichte erzählte.

Die beiden berichten uns von Alices Reise ins Orgelland, wo hinter einem Wirrwarr aus Wänden, Balken und Treppen gefährliche Klanglawinen grummeln, vorsintflutliche Saurierbombarden brüllen, Trompetenheere vereint mit Prinzipalen und blitzenden Mixturen zur Attacke blasen, nur damit die Flöte anschließend mit der Oboe einen Liebeswalzer tanzen kann. Wo das Fagott sich einen Wettstreit mit den Alicequoten – pardon: Aliquoten! – liefert und am Ende alle Pfeifen aus der Reihe tanzen, alles ausser Kontrolle gerät und selbst eine Tarantella die Raserei nicht stoppen kann.

Carroll, Lewis und ihre filmisch animierten Begleiter erzählen uns von diesem ultimativen Abenteuer. Ganz nebenbei und auf spielerische Weise öffnen sie für die kleinen und großen Zuhörer die Welt der Orgel und jeder kann eintauchen in dieses geheimnisvolle Innere der Klänge und Töne. 

Wer nach den ca. 50 Minuten noch genügend Luft hat, der kann Fragen stellen oder selbst versuchen, auf verschiedenen Orgelpfeifen zu blasen.